Jährlich ruft Wien, fünf Wochen im Mai und Juni zu den ultimativen, international angesehenen Wiener Festwochen auf.

Das Kultur-Festival blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie wurden nämlich nach dem Zweiten Weltkrieg 1951 ins Leben gerufen. Damals war Wien noch von den Alliierten besetzt. Umso mehr war es an der Zeit der Welt zu zeigen, dass man aus den tragischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs gelernt habe. Es war an der Zeit den internationalen Kunst- und Kultur-Status Österreichs zu retten. Und genau, das hat das Kunstfestival erreicht.
Jedes Jahr versammeln sich Künstler aus aller Welt in Wien und präsentieren ihre neuesten Werke. Dazu gehören Bildende Künste, Tanz, Theater, Performance, Musik, Installationen, Diskurs, Workshops, Partizipation sowie jegliche Art neuer Kunstformen, die noch keiner bestimmten Kategorie zugewiesen werden können.
Doch das Großstadtfestival zielt nicht nur auf die Vermittlung von Kunst ab. Denn auch Weltoffenheit und Globalisierung stehen für die Wiener Festwochen. Sie sollen Unbekanntes fördern und jeglichem Konservatismus entgegenwirken. Eine besondere Art von Festival, bei dem die Vielseitigkeit von Kunst sowie das Überdenken unserer Zeit im Vordergrund stehen. Somit ergeben sich folgende Kernpunkte der Festwochen:
- Unterstützung von ambitionierten Künstlern
- Förderung von außergewöhnlichen Kunstprojekten
- Darbietung neuer, unbekannter Kunst
- Ausdruck von interkultureller Kompetenz
An welchen Orten die Wiener Festwochen stattfinden
Das Theater an der Wien zählt seit 1962 zu den bedeutendsten Spielorten der Wiener Festwochen. Aber auch die Hallen E und G im MusemQuartier zählen zu den Hauptspielstätten.

Ein besonderes Highlight der Wiener Festwochen 2019 ist die Verbindung mit dem 22. Gemeindebezirk Donaustadt – der wohl modernste Stadtteil Wiens, der einst ein armes Arbeiterviertel war. Es ist der Stadtteil mit dem höchsten Bevölkerungswachstums von allen Gemeindebezirken Wiens. Und auch der Altersdurchschnitt wird durch diesen Bezirk wesentlich gesenkt. Mit den DC Tower 1 als höchstes Gebäude Österreichs bekommt dieser Stadtteil eine besondere Bedeutung hinzu. Vor allem, da sich zahlreiche Kunstprojekte der Wiener Festwochen mit dem urbanen Lifestyle beschäftigen.
Da auch kulturell- und veranstaltungsmäßig noch ein hoher Nachholbedarf ist, wird Donaustadt nun zu einem wesentlich Schauplatz des Festivals. Das Herzstück wird der Theatermarathon von Mariano Pensotti Diamante sein. Dieser handelt über eine Stadtsiedlung ein einer verlassenen Gegend. Zu sehen ist diese fünfeinhalbstündige Novela ab 11. Mai in der Eishalle Donaustadt.
Weitere Spielorte:
- Akademietheater
- Alfred-Klinkan-Hof
- Haus der Geschichte Österreich
- Österreichisches Filmmuseum
- Rathausplatz
- ZOOM Kindermuseum
- Weltmuseum Wien
- LAX BAR
- Schauspielhaus Wien
- stuio brut
- Studio Molière
- Parlament – öffentlicher Raum
- Palais Epstein
- Odeon, Eierbörse
- Kunsthistorisches Museum Wien
- Judenplatz
- Hauptbücherei am Gürtel
- Gösserhallen
- ArtSocialSpace Brunnengasse
- Erste Bank Arena
- Arbeitergasse
- Theater Akzent
- Volkstheater, Rote Bar
- Wiener Volkshochschulen
- Theater Nestroyhof Hamakom
- Theater an der Wien
Warum die Wiener Festwochen einen Besuch wert sind!
Kunst- und Kulturbegeisterte müssen die Wiener Festwochen zumindest einmal in ihrem Leben besucht haben. Hunderte von Künstler aus aller Welt präsentieren ihre jüngste Aufgaben. Im Jahr 2019 zum Beispiel werden es 430 Künstler aus 19 Ländern sein. Das entspricht einer ganzen Menge an Kunst und Schauspiel!

Besondere Höhepunkte sind beispielsweise Angelica Liddells The Scarlet Letter, der sich an den berühmten Roman Der scharlachrote Buchstabe anlehnt oder 3 Episodes of Life von dem Schweden Markus Öhrn, der Missbrauchsfälle im Berufsalltag untersucht. Das exakte Programmbuch kannst du dir auf der offizielle Website der Festwochen bestellen. Auch Tickets kannst du ganz einfach an der Tageskasse, online oder telefonisch kaufen.
Die Eröffnung sowie einige Aufführungen sind sogar kostenlos. So können sich auch Neugierige einen Einblick in die Wiener Festwochen verschaffen. Die Performance Beat House Donaustadt von Anna Watt (11. April, 16:00 Uhr, Alfred-Klinkan-Hof) kannst du ohne Eintritt mitverfolgen. BewohnerInnen der Donaustadt öffnen ihre Fenster und lassen ihre Herzschläge von der Künstlerin mittels Ultraschallgerät messen. So vereint sie individuelle Rhythmen zu einem vereinigten Sound.
Hintergrund dieser Darstellung ist die Frage, was BewohnerInnen eines Gemeindebaus heute noch miteinander verbindet.
Obendrein bietet das Kultur-Festival eine perfekte Möglichkeit die Stadt Wien in all ihren Facetten zu erleben. Historische Sehenswürdigkeiten, traditionelle Speisen sowie ein aufgewecktes Nachtleben sind definitiv eine Reise wert. Besonders für kurze Städtetrips eignen sich Last-Minute-Angebote hervorragend. Hier findest du mit hoher Sicherheit ein tolles Angebot für nur wenig Geld.
Oder du reist mit den Öffis an und buchst ein Zimmer direkt in Wien. Hierbei kannst du mit dem Zug fahren – wenn du früh genug buchst, kannst du vielleicht ein Städteticket (ÖBB Sparschiene) ergattern – oder noch billiger ist der FlixBus.